Cannabis Social Club

Cannabis Clubs – Wie entstand eigentlich die Idee?

Young hipster woman girl lighting up marijuana cannabis joint with lighter.

Wer zum ersten Mal mit dem Begriff „Cannabis Club“ konfrontiert wird, dürfte sich unterschiedliche Fragen stellen. Eine von ihnen ist sicherlich: „Ist das überhaupt legal?“.  Denn: Auch, wenn aktuell vieles danach aussieht, als ob es in Zukunft in Deutschland erlaubt sein dürfte, Cannabis in einer bestimmten Menge zu konsumieren, handelt es sich hierbei um ein besonders explosives Thema, das die Gemüter spaltet.

Wie kann es erlaubt sein, sich zu einem Club zusammenzuschließen, Forderungen zu stellen, die einen selbstbestimmten Umgang mit Cannabis in den Fokus rücken, wenn aktuell noch so viele Fragen offen sind?

In diesem Artikel erfährst du, dass es sich bei Cannabis Clubs keineswegs um ein neues Phänomen handelt. Auch wenn die Zusammenkünfte in Deutschland bisher noch keine allzu große Rolle spielen, bedeutet dies nicht, dass sie es in der Vergangenheit nicht geschafft hätten, einen besonderen Siegeszug anzutreten. Es gibt durchaus einige Länder, in denen Cannabis Clubs seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielen und in denen sich zeigt, wie viele Vorteile Vereine dieser Art bieten. Von ihnen profitieren nicht nur die Menschen, die regelmäßig Cannabis konsumieren, sondern teilweise auch der Rest der Gesellschaft.

Immerhin schaffen es Cannabis Clubs immer mehr, bestehende Vorurteile abzubauen und somit aufzuzeigen, dass es definitiv falsch ist, Menschen, die sich für Cannabis begeistern können, per se in eine kriminelle Ecke zu drängen.

 

Woher kommen die Cannabis Clubs?

Während in Deutschland noch darüber diskutiert wird, ob es sinnvoll ist, Cannabis legal konsumieren zu lassen, sind die Menschen in Spanien bereits einen Schritt weiter. Hier wurden die Cannabis Social Clubs gegründet. Mit Hinblick auf die Frage der Legalität lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die jeweilige Gesetzgebung zu werfen.

Hier gilt: In Spanien ist es erlaubt, bestimmte Handlungen im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln vorzunehmen, die den eigenen Bedarf decken und keine weiteren Personen involvieren. Oder anders: Spanier haben das Recht dazu, Cannabispflanzen in einer bestimmten Menge für sich selbst anzubauen. In rechtlicher Hinsicht läuft das Ganze unter der Bezeichnung des „straffreien gemeinschaftlichen Konsums“. Den Verantwortlichen in Spanien ist es jedoch wichtig, dass sich die Angebote von Cannabis Clubs ausschließlich an deren Mitglieder richten. Das bedeutet, dass es beispielsweise untersagt ist, als Mitglied Cannabis anzubauen und dieses dann an ein Nicht-Mitglied weiterzugeben.

Das Jahr 2003 stellt in diesem Zusammenhang eine besondere Zäsur dar. Hier wurden die Regelungen, die für spanische Cannabis Clubs gelten, weiter verfeinert und festgehalten. Die folgenden Punkte geben Aufschluss darüber, was diejenigen, die einen legalen Cannabis Club gründen möchten, in Spanien beachten müssen. (Zahlreiche Verfechter von Cannabis Clubs in Deutschland sprechen sich dafür aus, diese Vorgaben für die Clubs hierzulande zu übernehmen.)

  • Von den Cannabisprodukten, die abgegeben beziehungsweise angebaut werden, dürfen ausschließlich Mitglieder profitieren.
  • Die Clubs dürfen nicht so ausgelegt sein, dass sie gewinnbringende Absichten verfolgen. Das bedeutet unter anderem, dass Cannabisprodukte ausschließlich zum Selbstkostenpreis abgegeben werden dürfen.
  • Die Cannabis Clubs sollen auf keinen Fall zu einem Parallel Universum werden. Stattdessen ist es wichtig, dass sie sich integrieren und unter anderem auch mit Politik und Behörden zusammenarbeiten.
  • Zudem empfinden es viele Verantwortliche als unerlässlich, kriminellen Strukturen den Kampf anzusagen. Cannabis Clubs sollen transparent und legal arbeiten und sich dementsprechend bewusst vom Schwarzmarkt abheben.

 

Cannabis Clubs werden auch für andere Länder innerhalb Europas interessant

Spanien gilt mit Hinblick auf legale und funktionierende Cannabis Clubs schon lange als eine Art Vorreiter. Dennoch zeigte der Alltag schnell, dass das Konzept zwar gut durchdacht, hin und wieder jedoch schwer realisierbar war. Vor allem die Tatsache, dass einige Verantwortliche, die sich dazu entschlossen haben, einen Cannabis Club zu gründen, die Regeln weitestgehend frei auslegten, sorgte für Probleme.

Unter anderem waren es teilweise hohe Mitgliedsbeiträge und die Tatsache, dass einige Mitglieder von Cannabis Clubs ihr Cannabis auch an Nicht-Mitglieder abgaben, die dafür sorgten, dass die Organisationen in Verruf gerieten.

Dies bewirkte jedoch nicht, dass sich die legalen und verantwortungsvollen Cannabis Clubs geschlagen geben mussten. Im Gegenteil: Mittlerweile gibt es Cannabis Clubs in vielen verschiedenen Ländern Europas, unter anderem auch in Belgien, Vereinigungen, die die Vorgaben sehr ernst nehmen und es ihren Mitgliedern ermöglichen, Cannabis legal zu konsumieren.

 

Deutschland und Cannabis Clubs: Eine Erfolgsgeschichte?

In Deutschland sind die Forderungen, Cannabis bis zu einem gewissen Grad zu legalisieren, nicht neu. Vor allem die Partei Die Linke entschloss sich vergleichsweise früh dazu, für einen legalen Konsum in die Presche zu springen. Vor allem zu Beginn der 2000er Jahre wurden viele Menschen, die Cannabis Clubs nach dem Vorbild Spaniens auch in Deutschland eröffnen wollten, aktiv und entschieden sich dazu, zu gründen. Das Problem: Solange der Cannabiskonsum in Deutschland noch nicht legalisiert ist, widerspricht genau das dem Prinzip des spanischen Musters.

Nun scheint sich hier jedoch einiges zu tun. Aufgrund der geplanten Gesetzesänderungen ist es nun durchaus realistisch, dass in Zukunft auch in Deutschland Cannabis Clubs eine wichtige Rolle spielen werden. Oder anders: Wenn der Konsum legalisiert wird, wäre es auch den Cannabis Clubs möglich, sich von ihrem negativen Image zu befreien. Vor allem dann, wenn die Verantwortlichen großen Wert auf Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit legen und beispielsweise eng mit der Politik zusammenarbeiten.

 

Viele Cannabis Clubs könnten sich in Zukunft zusammenschließen

Cannabis Clubs dürften in Zukunft vor allem dann eine wichtige Rolle spielen, wenn sie es schaffen, möglichst viele Mitglieder zu generieren. Und selbstverständlich kann es auch nicht schaden, wenn die verschiedenen Clubs sowohl nach außen als auch nach innen gut organisiert sind. Da zum jetzigen Zeitpunkt absolut noch nicht absehbar ist, wie viele Cannabis Clubs es in Zukunft in Deutschland geben wird, ist es sinnvoll, schon frühzeitig über einen Dachverband nachzudenken.

Genau dieser Meinung waren offensichtlich auch viele Menschen, die schon jetzt an der Ausarbeitung ihres Vereinslebens arbeiten. Der Dachverband, unter dem alle legalen Cannabis Clubs in Deutschland in Zukunft geführt werden sollen, heißt „CSCD“. Seine Aufgabe soll es sein, sich in Zukunft um einen großen Teil der Öffentlichkeitsarbeit zu kümmern. Auf diese Weise wäre es möglich, einheitlich und seriös aufzutreten und der Gesellschaft zu beweisen, dass viele Vorurteile gegenüber Menschen, die Cannabis konsumieren, absolut unangebracht sind.

 

Fazit: Große Pläne treffen (oft) auf Offenheit innerhalb der Gesellschaft

Sicherlich wäre es ein wenig zu optimistisch, anzunehmen, dass jeder Mensch innerhalb der Gesellschaft Cannabis Clubs gegenüber positiv gestimmt wäre. Dennoch hat es häufig den Anschein, als hätten viele lediglich darauf gewartet, dass Deutschland dem Vorbild Spaniens und Belgiens folgt.

Viele Clubs freuen sich schon jetzt über eine steigende Anzahl an Mitgliedern und über das positive Interesse, das ihnen entgegenschlägt. Aufgrund der Tatsache, dass die Rechtslage in Deutschland immer noch nicht genau planbar ist, achten seriöse Cannabis Clubs nach wie vor darauf, ihren Mitgliedern und ihren Mitgliedern in spe nicht zu viel zu versprechen.

Spätestens dann jedoch, wenn ihre Forderungen möglicherweise erhört werden, ist es an der Zeit, eine weitere wichtige Zäsur auf dem Weg zur Legalisierung von Cannabis zu feiern.